Werkzeugkoffer

Tipps, Tricks und Tools zum Organizing.


Digitales Organizing – Ein Corona-Notfallset

Vorab einige Merksätze:

  1. verzichtet – wo immer es geht – auf Google Dienste
  2. entscheidet euch – wann immer möglich – für open source Lösungen
  3. Schaut, was linke Technik-Kollektive für euch auf die Beine gestellt haben.

Gruppe, Netzwerk, Schwarmintelligenz! Alle Daten in die Cloud?

Wenn ihr viel Text-, Audio-, oder Videomaterial produziert, werdet ihr früher oder später darüber nachdenken müssen, inwiefern ihr euer gesammeltes Wissen demokratisieren könnt, oder zu welchem Grad ihr Wissenshierarchien in Kauf nehmt. Eine immer beliebtere Lösung ist der sogenannte Cloudspeicher. Dabei speichert ihr in den meisten Fällen eure Dateien auf einem externen Computer, auf den ihr aus dem Internet zugreifen könnt: Das ist der sogenannte „Cloud Server“. Server ist nur ein anderes Wort für einen Computer.

Beliebt ist das open-Source Programm Nextcloud. Viele linke Technik-Kollektive bieten Nextclouds gegen Spende.

Schaut zum Beispiel hier:
http://freiheitswolke.org
http://disroot.org

Viele Köch*innen machen das Protokoll fett! Methoden zur digitalen Protokollführung

Gewachsene Strukturen haben oft analoge Protokollbücher. Darin ist schön nachvollziehbar, welche Mitstreiter*in ausführlich – und welche knapp mitschreibt und wer in der Schule Schönschriftpunkte bekommen hat. Nicht nur in der aktuellen Situation kommt man mit dieser Nostalgie aber nicht sehr weit: Erstens ist ein Protokollbuch örtlich gebunden. Du kannst nicht dann, wenn du gerade Zeit hast, Protokolle lesen, sondern nur dann, wenn das Buch in deiner Nähe ist. Zweitens ist Handschrift für viele blöd, die nicht able-bodied sind.

Abhilfe schafft das open-source Programm Etherpad, das viele linke Technik-Kollektive kostenlos zur Verfügung stellen.

Schau mal zum Beispiel hier:
http://pad.systemli.org
http://pad.riseup.net

Eine Passwortverschlüsselte Alternative zu Google und Microsoft Office mit Tabellenprogramm, Präsentationen, Umfragen, Projektmanagement-Tool, Whiteboard, Etherpad u.a. bietet das Team von Disroot an:
https://cryptpad.disroot.org/

Video-und Audiokonferenzen

Wer sich im digitalen Raum treffen möchte, kann Videokonferenzen für eine Lösung halten. Das open-source Programm jitsi ist schnell auf Servern installiert, hat viele Funktionen und späht dich nicht aus. Es lässt sich außerdem entspannt aus dem Browser (zum Beispiel das open source Firefox) öffnen. Viele linke Kollektive haben jitsi-Instanzen installiert und stellen sie euch kostenlos zur Verfügung:

http://vc.autistici.org
http://meet.systemli.org
https://calls.disroot.org/

De-Googlyfy Internet!

mit Google-Diensten arbeiten ist zugegebenermaßen sehr bequem. Gleichzeitig verkauft ihr eure und die Daten eurer Freund*innen mit jedem Klick. Das französische Software-Kollektiv framasoft macht es sich seit einiger Zeit zur Aufgabe eine vollständige open-source Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, die dich nicht verkauft oder ausspäht. Ihr könnt darin Tools zum Management von Projekten nutzen, eine Alternative zu Doodle für Abstimmungen und Terminsuchen nutzen, Mindmaps erstellen, Texte erstellen, eine Konferenzmappe mit Videochat, Etherpad, Projekttool und Nextcloud o.ä. zusammenstellen, oder auch einfach ein mini-game spielen.

Schaut: https://degooglisons-internet.org/en/list/


Die Kollektive Systemli und Disroot haben als COVID-19-Direktmaßnahmen ihre Kapazitäten ausgebaut und eine Software-Compiliaton für euch zusammengestellt. Schaut mal hier:
https://disroot.org/de/covid19
https://www.systemli.org/de/2020/03/15/solidarische-infrastruktur.html


Diese Übersicht ist verbesserungsbedürftig und unvollständig. Ich arbeite daran und freue mich über Anregungen.